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Preview - Final Fantasy XIV: Dawntrail : Angespielt: Nach 10 Jahren reif für die Insel

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Sich als MMO 10 Jahre lang zu halten, ist schon eine außergewöhnliche Leistung. Aber nach dieser Zeit immer noch regelmäßig steigende Spielerzahlen zu vermelden, grenzt schon fast an ein kleines Wunder. Genau so sieht es aber für Final Fantasy 14 aus. Zur Feier des Jubiläums geht es in der kommenden Erweiterung Dawntrail erstmal mit Sonnenschein, Sandstrand und Palmen in den Urlaub. Wir durften bereits eine frühe Version der neuen Erweiterung anspielen. Also habe ich mich in mein schickstes Hawaii-Hemd geworfen, einen (natürlich alkoholfreien) Mojito gemixt und die ersten Schritte auf den neuen Kontinent Tural gewagt.

Für das mittlerweile bereits fünfte Add-on haben sich die Entwickler etwas ganz Besonderes ausgedacht. Statt gegen wild gewordene Gottheiten oder größenwahnsinnige Imperatoren zu kämpfen, machen unsere Helden einfach mal Urlaub. Denn nach 10 Jahren hat der Hydaelyn-Zodiark-Ark der Geschichte sein Ende gefunden, und mit dem neuen Kontinent Tural erreicht man jetzt eben wortwörtlich neue Ufer, die erfrischend sonnig ausfallen.

Reichlich reizvolle Reiseziele

Doch gemütliches Liegen am Strand und Entspannen auf Luftmatratzen ist wahrscheinlich eher nicht drin. Wäre auf Dauer ja auch irgendwie langweilig. Über die Geschichte ließ sich Square Enix leider noch nichts Genaueres entlocken, und in der Demo, die uns zum Anspiel zur Verfügung stand, gab es auch noch keine Story-Quests, die darüber etwas verraten hätten können.

Stattdessen warteten die neuen Gebiete Urgopacha und Kozum’uka, sowie die Hafenstadt Tulliyollal auf ihre Erkundung. Tulliyollal ist die Hauptstadt des gleichnamigen Königreichs, das praktisch den gesamten Kontinent beherrscht. Auf der einen Seite eingegrenzt vom Meer und auf der anderen Seite an die Berge anschließend, ist die Stadt auf mehreren Ebenen angelegt. Dadurch bekommt der Ort seinen besonderen Charakter, und zusammen mit der diversen Bevölkerung kommt ziemlicher Trubel auf.

Kozama’uka ist ein Dschungelgebiet, in dem sich viele wilde Stämme angesiedelt haben, die sicherlich wieder mit einer Menge Nebenquest aufwarten werden. Aber auch das felsige Hochland von Yok Tural ist Heimat zweier Stämme und von superkuscheligen, süßen, flauschigen Lamas. Leider gab es in beiden Gebieten neben einiger FATEs (öffentliche Weltquests) und Lamastreicheln nicht sonderlich viel zu tun, und daher hab ich mich relativ schnell mit ein paar Kollegen in den spielbaren neuen Dungeon geworden.

Der neue Dungeon Ihuykatumu lässt sich wie so häufig über das Duty-System allein mit NPCs erledigen oder eben mit bis zu vier menschlichen Spielern. Nach einer kurzen Bootsfahrt, die durch Angriffe der örtlichen Fauna (mutierte Riesenpapageien und so) ein jähes Ende findet, machen wir uns zu Fuß auf, um einen alternativen Weg flussaufwärts zu finden.

Nachdem wir einen zu groß gewachsenen Seelöwen inklusive Familie über den Jordan geschickt und einen müden Troll schlafen gelegt haben, wartete nur noch Apex-Predator Apollyon als Endboss auf uns. Im Kampf gegen das haushohe Insekt schlossen sich uns zwar immer wieder wilde Tiere an, die dann aber von Apollyon sofort getötet und gefressen wurden, was diesem wiederum neue Fähigkeiten verlieh und die nächste Kampfphase einläutete.


Insgesamt alles nichts, was man nicht aus anderen Spielen oder auch anderen Dungeons in FF14 schon kennen würde, aber dennoch absolut solide und hochwertige MMO-Kost. Final Fantasy 14 hat mittlerweile einfach einen sehr hohen Standard, was die Qualität von Dungeons anbelangt, und wird den wohl auch in Dawntrail nicht senken.

Die Tribute von Tural: Das Lied von Pinsel und Schlange

Alles andere als Standard sind jedoch die neuen Klassen (aka Jobs). Während einige alte Jobs Überarbeitungen erfahren und sich vor allem bei Dragoon, Monk, Ninja, Schwarzmagier und Astrologe einiges ändert, kommen mit der Viper und dem Pictomancer nochmal zwei neue zu den 19 bereits vorhanden Kampf-Jobs dazu.

Die Viper bereichert die Riege der Nahkämpfer und besticht durch ihre verzweigten Kombos und einen extrem schnellen Angriffsstil mit zwei Schwertern. An sich sind Kombo-Angriffe in FF14 ja nichts Neues, für gewöhnlich folgen die aber einem recht linearen Schema. Angriff A verstärkt Attacke B, die wiederum Fähigkeit C ermöglicht und so weiter.

Im Gegensatz dazu ist die Viper allerdings wesentlich flexibler und erfordert mehr Mitdenken. Für eine Single-Target-Rotation habt ihr zum Beispiel die Wahl aus zwei Starter- und zwei Folgeattacken, die ihr frei miteinander mischen könnt. Je nach gewähltem Pfad dürft ihr dann wieder aus zwei verschiedenen Finishern auswählen. Ihr habt also die Wahl, ob ihr lieber mehr Schaden austeilen wollt, schneller angreift oder die Verteidigung des Gegners schwächt.



Eigentlich müsste ich deshalb jetzt für die Viper ein Fazit ziehen wie “Macht Spaß, aber für Einsteiger total überfordernd”, aber bei Final Fantasy 14 liegen die Dinge ein wenig anders. Zum einen bekommt ihr erst auf Level 80 Zugang zu den neuen Jobs. Bis ihr so weit seid, solltet ihr also schon ein wenig Erfahrung im Spiel gesammelt haben.

Außerdem zeigt euch FF14 wie auch bei anderen Jobs immer mit einem auffälligen Blinken die beste Fähigkeit für den Moment an und wechselt teilweise sogar den Button in eurer Hotbar gegen den nächsten Bestandteil der Kombo aus. Im Zweifelsfall drückt man also immer nur die blinkende Taste und kommt damit schon ganz gut durch. Trotzdem ist der Einstieg von 0 auf 100 bei der Viper ziemlich anspruchsvoll.

Das Gemälde ist der Hammer!

Beim Pictomancer muss ich ehrlich zugeben, dass ich nach den Bildern aus dem Trailer ein wenig voreingenommen war. Eine Fernkampf-Magierklasse, die mit Pinsel und Mischpalette herumläuft und ihre Zauber “malt”, wirkt erstmal eher befremdlich. Tatsächlich war der Pictomancer für mich aber die große Überraschung des Events. Ich überlege sogar fast schon, meine bisherige Berufung als Barde an den Nagel zu hängen und in Zukunft lieber zum Malkasten zu greifen.

Als Pictomancer stehen euch zu jedem Zeitpunkt drei Leinwände zur Verfügung. Auf der einen malt ihr Kreaturen, auf der zweiten Landschaften und die letzte ist für Waffen. Technisch gesehen steckt hinter jeder der dreien ein Kombo-System. Bei den Kreaturen zeichnet ihr mit der ersten Fähigkeit eine Antenne, danach Flügel und so weiter, bis ihr schließlich eure fertige Kreation zum Leben erweckt und für kurze Zeit einen Moogle an eure Seite beschwört. Der fliegende Fellball greift dann einmal an und verschwindet wieder, damit ihr mit der leeren Leinwand von vorne anfangen könnt.



Die anderen beiden Pfade funktionieren ähnlich. Mit den Landschaften erzeugt ihr Buffs für euch und eure Gruppe, aber mein Highlight sind die Waffen. Denn welche Waffe wäre für eine zarte Magierklasse, die mit Pinsel und Deckweiß um sich wirft, besser geeignet, als ein comichaft riesiger Hammer, den ihr euren Gegnern links und rechts um die Ohren pfeffern könnt?

Dafür müsst ihr zwar eure sichere Deckung aufgeben und in den Nahkampf wechseln, aber die Animation und der dazugehörige Schaden sind es allemal wert. Aufgrund der sehr langen Vorbereitungszeit, die jedes Gemälde im Kampf benötigt, wird sich der Pictomancer wahrscheinlich nicht unbedingt unter den beliebtesten Schadensausteilern einreihen, aber jedes Mal, wenn ich mit dem überdimensionierten Hammer übers Schlachtfeld gewirbelt bin, konnte ich mir ein Kichern einfach nicht verkneifen. Und das ist ja auch schon einiges wert.

Mehr Catgirls und mehr Pixel

Abgesehen von den neuen Inhalten spendiert Dawntrail dem mittlerweile doch ein wenig angestaubten MMO auch ein dickes Grafikupdate. Leider war das in der Demo-Version noch nicht vollständig implementiert, aber das, was ich gesehen habe, macht schonmal ordentlich was her. Vor allem die Charaktere und Waffen gewinnen durch die verbesserte Beleuchtung und die knackig-scharfen Texturen deutlich.

Davon wird sicherlich auch das neue spielbare Volk profitieren. Wobei das so neu gar nicht ist. Die löwenartigen Hrothgar haben es nämlich zusammen mit den Viera (Menschen mit Hasenohren) eigentlich schon 2021 mit der Endwalker-Erweiterung ins Spiel geschafft. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt die Viera nur in weiblich und die Hrothgar nur in der männlichen Variante. Während die männlichen Viera aufgrund lautstarker Forderungen der Spieler bereits 2022 nachgereicht wurden, mussten Fans der Hrothgar bis dato noch auf das weibliche Geschlecht verzichten.



Mit Dawntrail gehören aber geschlechtsgebundene Völker in FF14 endgültig der Vergangenheit an. Wäre auch unschön, wenn gerade die Hrothgar nicht in voller Stärke antreten könnten. Immerhin stammen die Bestienwesen ja ursprünglich sogar von dem neuen Kontinent Tural.

Dawntrail erscheint am 2. Juli für PC und Playstation 4 bzw. 5. Vorbesteller dürfen sogar bereits ab dem 28. Juni auf die Server. Generell lockt FF14 aber mit einem äußerst großzügigen Free-to-Play-Angebot. Das Grundspiel und die ersten beiden Erweiterungen Heavensward und Stormblood sind mit kleinen Einschränkungen vollkommen kostenlos spielbar und bringen euren Charakter bis Level 70. Nur wer Zugriff auf die letzten beiden Erweiterungen Shadowbringers und Endwalker und natürlich das kommende Dawntrail haben möchte, muss irgendwann zur Brieftasche greifen.

Final Fantasy XIV: Dawntrail - Benchmark Software Trailer

Dank einer Benchmark-Software könnt ihr schon vorab schauen, wie das neue Add-on Final Fantasy XIV: Dawntrail mit seinen Grafik-Updates auf eurem Rechner läuft.

Fazit

Sebastian Ruppert - Portraitvon Sebastian Ruppert
Dawntrail gönnt FF14 die verdiente Ruhepause

Nach 10 Jahren und fünf Erweiterungen weiß Square Enix mittlerweile genau, was sie tun. Dawntrail wirft Altlasten über Bord und wagt einen Neustart, bleibt sich dabei aber dennoch treu. Erfahrene Spieler (und das sind ja alle, die es bis Dawntrail schaffen) bekommen eben alles, was sie in den letzten Jahren liebgewonnen haben.

Für Viper und Pictomancer könnte es schwer werden, zwischen den vielen etablierten Jobs noch ihre Nische zu finden. Der Pictomancer bringt zwar mit den Gemälden sein ganz eigenes Gimmick mit sich, aber ob das reicht, um zwischen Schwarzmagier, Rotmagier und Beschwörer zu bestehen ist fraglich. Aber am Ende gibt es für die Spieler damit einfach noch mehr Auswahl und vielleicht greift der ein oder andere ja tatsächlich in Zukunft häufiger zum Pinsel.

>>Kann nicht immer so gut laufen wie bei FF14: Die 10 schlechtesten Final Fantasy-Spiele aller Zeiten<<

Vor allem aber das Grafik-Update wird wohl einige neue Spieler nach Eorzea locken, denen der alte Schinken nicht mehr hübsch genug war. Und bis die es durch die Hunderten Stunden an Content nach Tural schaffen, feiert Final Fantasy 14 wohl ohnehin schon mindestens das 11-jährige Jubiläum.

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