Test - FIFA 11 : Taschenfußball für die PSP
- PSP
Wer auch unterwegs nicht auf die Faszination Fußball verzichten möchte, dem bietet Electronic Arts jetzt die PSP-Version von FIFA 11. Es stellt sich nur die Frage, ob der Handheld-Ableger all das bietet, was die Next-Gen-Versionen auszeichnet.
In der Vergangenheit haben wir es immer wieder erlebt, dass die Handheld-Umsetzungen vieler Spiele sowohl inhaltlich als auch technisch beschnitten wurden. Während Letzteres aufgrund der vergleichsweise beschränkten Hardware ebenso nachvollziehbar wie verständlich ist, sind Kürzungen bei Funktionen und Spielmodi nicht immer zwingend notwendig. Dennoch ist dies auch bei FIFA 11 für die PSP wieder der Fall.
Fußball leicht gekürzt
Allerdings hat die virtuelle Schere von Electronic Arts nicht ganz so arg zugeschlagen, wie es einige Fans im Vorfeld vielleicht befürchtet haben. Manager-Modus, Be-A-Pro (in abgewandelter Form), Herausforderungen und Turniere: all das und noch etwas mehr ist in der PSP-Version von FIFA 11 enthalten. Allerdings müsst ihr auf einige Minispiele verzichten, was durchaus zu verschmerzen ist.
Viel schwerwiegender fällt da die Kürzung des Online-Modus ins Gewicht, der im Vorjahr noch Bestandteil von FIFA 10 war. Somit sind Mehrspielerpartien ausschließlich via Ad-hoc-Verbindung möglich und auf zwei Teilnehmer beschränkt. Das ist ziemlich schade, denn die unkomplizierten Matchs mit Spielern aus der ganzen Welt hatten durchaus ihren Reiz. Es ist unverständlich, warum Electronic Arts diesen Part rausgeworfen hat.
Allerdings wurde nicht nur der Rotstift angesetzt, die Entwickler haben auch etwas hinzugefügt. So dürft ihr ab sofort auch bei der PSP auf die 360-Grad-Steuerung zurückgreifen, die euch eine genauere Kontrolle über die Akteure auf dem Feld gewährt. Mithilfe des Analog-Sticks könnt ihr auf diese Weise noch realistischere Aktionen, zum Beispiel Dribblings, ausführen, was sich zwangsläufig positiv auf das Spielgeschehen auswirkt.
Das ist auch bitter nötig, denn einige alte Macken feiern in FIFA 11 ein unrühmliches und vor allem unnötiges Comeback. Trotz der verbesserten Steuerung stehen euch längst nicht alle Aktionen zur Verfügung, die ihr in den Next-Gen-Versionen des Spiels ausführen könnt. Auch das Taktiksystem hat weniger Tiefgang und ist via Digitalkreuz auch nicht ganz so komfortabel zu bedienen - von fehlenden Erklärungen mal ganz zu schweigen.
Ist das der Schweini?
Bleiben wir an dieser Stelle noch kurz bei der Kritik. Die Grafik kommt logischerweise nicht an die Qualität der Next-Gen-Fassungen heran, was sich speziell bei den etwas detailarmen Spielfiguren bemerkbar macht. Hinzu kommen die ellenlangen und ziemlich nervigen Ladezeiten, die den Spielfluss teilweise extrem stören.
Doch wollen wir nicht empört den Zeigefinger heben. Das Spielgeschehen hat sich im Vergleich zu FIFA 10 spürbar verbessert, der Umfang ist enorm und kann sich für ein Handheld-Spiel wirklich sehen lassen. Allem Anschein nach haben die Entwickler der PSP-Umsetzung wieder mehr Aufmerksamkeit geschenkt.
Kommentarezum Artikel