Test - Fat Princess Adventures : Kuchige Koop-Action
- PS4
Mehr als sechs Jahre ist es her, dass sich Multiplayer-Fans in Fat Princess gegenseitig eins auf die süße Mütze gegeben haben. Sechs Jahre, in denen viel passiert ist, denn der Krieg der beiden Königreiche Großfrittaniens ist Geschichte. Zumindest herrscht ein Waffenstillstand, den die beiden dicklichen Prinzessinnen damit verbringen, weitere Torten zu vernaschen. Doch was nutzt der schönste Frieden, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt? Die fiese Königin Bitter heckt im stillen Kämmerlein einen bittersüßen Plan aus, der den Startschuss für Fat Princess Adventures gibt.
Genau den Plan setzt Königin Bitter in die Tat um. Mir nichts, dir nichts, kidnappt sie die beiden Prinzessinnen und sperrt sie ein. Als das geschieht, rotten sich die beiden Königreiche der Prinzessinnen zusammen, schließlich verfolgen sie das gleiche Ziel: die Rettung der Prinzessinnen. Was bringt aber das schönste Vorhaben, wenn die wichtigste Zutat fehlt? Ohne Helden keine Rettung. Hier werdet ihr auf den Plan gerufen. Alleine oder mit bis zu drei Freunden könnt ihr in ein zuckersüßes Heldenkostüm schlüpfen und euch auf die Suche nach den beiden zierlichen Damen begeben.
Vier Klassen für ein Hallelujah
Jede Menge fieser Gegner stellen sich euch dabei in den Weg, ein leichtes Unterfangen wird das also nicht. Königin Bitter hat dafür gesorgt, dass die Befreiung der Prinzessinnen quasi unmöglich ist und schickt euch ihre Truppen entgegen. Doch wer soll euch schon aufhalten, wenn ihr in der Rolle eines Ritters, Zauberers, Meuchelmörders oder Bogenschützen die krümelige Spur der Prinzessinnen verfolgt? Etwa die Bossgegner, die zusätzlich auf euch warten und nur mit schneller Reaktion und entsprechender Rüstung zu besiegen sind?
Diese Frage könnt ihr nur selbst beantworten, wenn ihr euch ihnen entgegenstellt. In Fat Princess Adventures ist es egal, für welche der vier spielbaren Klassen ihr euch zu Beginn entscheidet. In jedem Level könnt ihr einfach die Klasse wechseln und euch somit immer den Gegnern anpassen. Besiegte Gegner lassen Kuchenstücke fallen, die eure Gesundheit auffrischen. Esst ihr zu viele von den süßen Leckereien, verwandelt ihr euch für kurze Zeit in einen recht rundlichen Helden, der plötzlich ohne Waffen auf dem Schlachtfeld steht. Dafür haut ihr jetzt ordentlich mit bloßen Fäusten zu, ein wahrer Zuckerschub also.
In vielen Ecken der unterschiedlichen Gebiete sind Schatzkisten versteckt. In denen warten neben Diamanten oftmals Rüstungsteile, die ihr unbedingt einsammeln solltet. Da ihr nicht nur Teile erhaltet, die für eure aktive Klasse geeignet sind, sammelt ihr nebenbei für die anderen Klassen Rüstungen und Waffen ein und könnt euch gleich nach einem Wechsel mit ihnen ausrüsten. Sehr gelungen ist, dass die Gegenstände aus den Truhen für alle Spieler fallen, ihr euch also nicht mit den anderen um die Beute streiten müsst. Bei den gesundheitsregenerierenden Kuchenstücken sieht das anders aus - achtet also ein wenig auf die Gesundheit eurer Mitstreiter.
Diablo III mit Zuckerschicht
Bei Fat Princess Adventures handelt es sich vom Grundprinzip her um ein simples Hack'n'Slay. Wie beispielsweise in Diablo III schnetzelt ihr euch durch Gegnermassen und trefft immer wieder auf die bereits erwähnten Bossgegner. Die sind in etwa den seltenen Gegnern aus Blizzards düsterer Action-Klopperei gleichzustellen und lassen entsprechende Beute fallen. Von ihnen könnt ihr Waffen, Rüstungsteile und Diamanten ergattern. Mit den Glitzersteinen und etwas Gold könnt ihr eure Ausrüstung verbessern. Alle gesammelten Gegenstände lassen sich aufwerten und bieten somit mehr Verteidigung oder neue Eigenschaften.
Das alles bekommt ihr in bunter Knuddelgrafik präsentiert, die mindestens so süß ist, wie die Zuckerglasur eines Törtchens. Witzige Animationen und drollige Gegner runden die bunte Klopperei ab. Den Gewaltgrad dürft ihr übrigens frei einstellen. Ob ihr lieber Blut in Massen durch die Comic-Landschaft spritzen lasst oder ganz gewaltfrei Konfetti aus besiegten Gegnern rieselt, bleibt euch überlassen. Leider ist die Gesamtspielzeit von Fat Princess Adventures eher als kalorienarm zu bezeichnen, denn nach wenigen Spielstunden habt ihr alle Level durchquert und die Prinzessinnen befreit. Auch die Kamera spielt nicht immer ganz mit und leidet hin und wieder unter der dicken Zuckerschicht.
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