Preview - Fairytale Fights : Ein bluttriefendes Märchenmassaker
- PS3
Eine zuckersüße Märchenwelt mit Bonbonfarben, die schon beim Anschauen Karies verursachen. Ein kleines, knuffiges Mädchen als Spielcharakter. Ein fantasievolles Action-Adventure. Stopp! Ihr denkt, ihr wisst, wie es weitergeht? Ihr habt keine Ahnung ...
Normalerweise hüpft das kleine Mädel nun munter durch die quietschbunte Landschaft, erfreut sich des Videospiellebens, sammelt fleißig Münzen ein und springt ab und an mal einem fiesen Bösewicht auf den Schädel, um ihn ins Reich der Träume zu befördern. Bei Fairytale Fights läuft das Ganze jedoch etwas anders ab, und zwar sehr viel blutrünstiger.
Gehacktes, bitte!
Bei diesem Action-Adventure wird nämlich gemetzelt und geschnetzelt, was die Waffen hergeben. Trifft der Spielcharakter auf einen Feind, wird dieser nicht einfach nur gekillt, sondern dermaßen derb zerlegt, dass jeder Metzger ins Schwärmen geraten würde. Da werden fröhlich Köpfe, Arme und Beine abgehackt, Körper in zwei Hälfen getrennt oder mit einer fiesen Säure-Attacke das Fleisch des Gegners von den Knochen gelöst.
Damit der Spieler auch keines des blutigen Details übersieht, spendiert Publisher Playlogic die Realtime-Slicing-Technologie. Bei dieser werden die Metzelaktionen in Echtzeit noch einmal vergrößert in einem Bildausschnitt gezeigt. Da kann man dann von der Hauptschlagader über die Knochen bis hin zum Hirn jede anatomische Feinheit erkennen. Die Gewaltdarstellungen sind dabei dermaßen übertrieben, dass man die Schlitzerorgie unmöglich ernst nehmen kann. Dennoch wird der Titel im Oktober mit einem USK-18-Logo erscheinen.
Der Zwerg als Waffe
Mehr als 100 Waffen stehen Hobbymetzgern zum artgerechten Zerlegen der Gegner zur Verfügung. Säge, Vorschlaghammer, Schwert, Baseballschläger ... so ziemlich alles hält als Mordwerkzeug her. Witzige Idee: In einem der insgesamt mehr als 20 Märchenlevels greifen euch rabiate Zwerge an. Packt ihr euch einen der Winzlinge, fungieren die armen Knilche fortan als Waffe. Wer sich die Hände nicht im Nahkampf schmutzig machen will, der ballert die Feinde mit Fernwaffen, wie einer Flinte, über den Haufen.
Habt ihr durch besonders einfallsreiche Schlitzereien eure Spezialanzeige aufgeladen, sind die Widersacher noch ärmer dran: Dann lässt der Charakter Angriffe wie Love-Potion oder Freeze-Potion vom Stapel. Bei Ersterer wankt der Feind wie vom Liebesglück benebelt durch die Gegend, bei Letzterer wird er einfach mal eingefroren. Danach wird der hilflose Unhold zerstückelt, dass die Blutfontänen nur so spritzen. Als weitere Spezialattacke dient der Glory-Modus, bei der jede Waffe noch mal kurzzeitig mit einer besonders heftigen Wirkung beeindruckt. Habt ihr einen blutrünstiger Mitspieler gefunden, könnt ihr die Schurken auch zu zweit im Koop-Modus massakrieren. Freude kommt besonders dann auf, wenn man sich mit seinem Mitmetzger um die tollsten Extras und Waffen kloppt. Da kann es dann im Eifer des Gefechts schon mal passieren, dass auch ein Spieler als Geschnetzeltes das Zeitliche segnet. Schade nur, dass keine Tag-Team-Attacken möglich sind.
Derbe Action und Details
Man kann dem Titel schon jetzt anmerken, dass die Entwickler mit viel Liebe zum Detail zu Werke gingen. Fairytale Fights sprüht nur so vor skurrilen Ideen, absurden Gestalten, witzigen Gags und hübschen Märchenszenarien. So rutscht die kleine Serienkillerin auf Blutlachen aus oder setzt beim Zerstückeln der Gegner ihr schönstes Irre-Killerin-Gesicht auf.
Das Leveldesign erfreut das Auge mit ironischen, detailverliebten Nachbauten bekannter Märchenkulissen wie Hänsel und Gretel oder Schneewittchen. Im Hintergrund fließt ein rauschender Bach ins Tal und Rehe stehen auf der Lichtung eines dunklen Märchenwalds. Damit das Ganze nicht zum reinen Hack & Slay verkommt, haben die Entwickler Sprungpassagen und einige seichte Rätsel eingebaut. Am Ende eines Areals warten Bossgegner, die gute Chancen haben, in die Ruhmeshalle der absurdesten Endgegner aufgenommen zu werden. Wann steht man schon mal einem gigantischen Biber gegenüber, der sich ständig übergeben muss? Wenn kleinere Kinderkrankheiten, wie die noch nicht ganz stabile Bildwiederholungsrate bei Massenkeilereien, noch behoben werden, steht uns ein ansehnliches und wirklich witziges Gemetzel ins Haus.
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