Test - Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan : Lust und Frust im Dungeon
- 3DS
Etwas mehr als fünf Jahre ist es nun her, dass Etrian Odyssey für den Nintendo DSi erschien. Immerhin kamen auch Spieler in Europa in den Genuss dieses Rollenspiels. Den beiden Nachfolgern erging es schlechter, diese kamen hier nicht in den Handel. Mit Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan geht die Reihe nun in die vierte Runde, dieses Mal dürfen auch Europäer wieder mitmischen. Das grundlegende Spielprinzip bleibt jedoch gleich.
Die Geschichte ist kurz und knapp erzählt. Der Weltenbaum Yggdrasil steckt voller Geheimnisse. Eine kleine Gruppe Abenteurer zieht aus, diese zu entschlüsseln. Und eben diese Abenteurergruppe übernehmt ihr und erstellt sie sogar. Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan ist ein typischer Dungeon-Crawler und auch genauso aufgebaut. Zu Beginn findet ihr euch in einer kleinen Stadt wieder. Dort besteht eure erste Aufgabe darin, eine Gilde zu gründen. Diese wiederum benötigt Mitglieder, von denen ihr nun bis zu 30 erstellt. Aus diesen wählt ihr fünf aus, die sich eurer Gruppe anschließen.
Charakterklassen ohne Ende
Klingt simpel, ist es aber nicht. Gleich zehn Charakterklassen (zu Beginn ein paar weniger) stehen bereit und wollen in eure Gilde. Da diese über recht verzweigte Talentbäume verfügen, macht es nichts, wenn ihr beispielsweise drei Magier in der Gilde habt. Jeder davon kann – das liegt ganz bei euch – komplett anders trainiert werden. Habt ihr also eure kleine Gruppe erstellt, könnt ihr euch noch die Stadt anschauen, in der ihr euch jedoch nicht frei bewegen dürft. Über ein Menü steuert ihr einige Bereiche der Stadt an, wo zu Beginn in der Regel ein Gespräch auf euch wartet.
Diese Gespräche laufen im typisch japanischen Rollenspielstil ab: Ihr seht die gezeichneten Konterfeis eurer Gesprächspartner mit zugehörigem Textkasten. Großartig animiert ist hierbei nichts. Der Text ist übrigens komplett in englischer Sprache. Seid ihr dieser nicht mächtig, solltet ihr die Finger vom Spiel lassen. Nachdem ihr euch in der Stadt „umgeschaut“ habt, werdet ihr auch den ersten Auftrag erhalten haben. Im ersten Teil der Reihe bestand das Spiel noch aus einem einzigen riesigen Dungeon, den es zu erkunden gab. In Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan ist dies nicht mehr so. Hier warten viele kleinere und größere Dungeons auf euch und eure Heldengruppe. Habt ihr einen Dungeon betreten, bewegt ihr euch in First-Person-Ansicht Schritt für Schritt durch diesen hindurch.
Neben vielen Schätzen und den Lösungen für eure Aufgaben lauern jede Menge Monster in den Dungeons. Bis auf die Bossgegner seht ihr diese jedoch nicht vorher, sondern es kommt regelmäßig zu Zufallskämpfen. Kämpfe laufen rundenbasiert ab, ihr gebt jedem einzelnen Charakter eurer Gruppe pro Runde einen Befehl und er führt diesen aus. Leicht sind die Kämpfe jedoch nicht, die Monster passen sich immer dem Level eurer Gruppe an, weswegen auch ein kleiner Dungeon schon recht happig werden kann. Spätestens dann, wenn ihr vor dem Dungeon-Boss steht, kommt ihr ohne die richtige Kampfstrategie nicht mehr weiter.
Kartographen aufgepasst!
Fähigkeiten müssen vernünftig eingesetzt werden, auch auf die Abwehr solltet ihr nicht verzichten und einiges mehr ist zu beachten. Je nach eingestelltem Schwierigkeitsgrad ist das Spiel zu Ende, sollte eure komplette Gruppe ausgeschaltet werden. Klar, ihr könnt dann einen alten Speicherstand nutzen, um nicht von vorne beginnen zu müssen. Spielt ihr auf „Casual“, wird die Sache leichter, denn eure Gruppe wird dann einfach in die Stadt zurückversetzt. Eine Besonderheit in Etrian Odyssey IV: Legends of the Titan ist die Kartenfunktion. Jeder Schritt wird auf der Karte im unteren Bildschirm festgehalten.
Damit aber nicht genug. Dank vieler Werkzeuge könnt und müsst ihr selbst Hand an die Karte anlegen. Ihr tragt Monster ein, verzeichnet auf ihr, wo Schätze gefunden wurden, und markiert spezielle Stellen, an denen beispielsweise ein Fluss den Weg versperrt. Nur wer die Karte ordentlich bearbeitet, wird schnell aus einem Dungeon herausfinden, wenn es nötig ist. Nebenbei sammelt ihr Rohstoffe ein, besiegt zahllose Monster und levelt eure Gruppe auf, deren Mitglieder ihr jederzeit in eurer Gilde austauschen dürft.
Optisch sind gerade die Dungeons recht hübsch gestaltet. Viele Kleinigkeiten werten diese auf. Die gezeichneten Bilder der Städte und der Charaktere sind zwar auch nett anzusehen, leider wurde bei ihnen fast komplett auf Animationen verzichtet. Der Soundtrack präsentiert sich orchestral. Sehr viele Musikstücke bringen die nötige Atmosphäre ins Spiel. Die Steuerung ist gewöhnungsbedürftig, denn mal müsst ihr euch per Steuerkreuz durch Menüs bewegen, an anderer Stelle könnt ihr auch den Stick benutzen.
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