News - Killerspiel-Verbot : Schießstand zieht in Hauptschule ein
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Kaum ein Tag vergeht zurzeit aufgrund des Amoklaufes in Winnenden im März dieses Jahres und dem daraus resultierenden Beschluss der Innenminister-Konferenz für ein Herstellungs- und Vertriebsverbot von Killerspielen ohne eine Debatte darüber, ob gewalthaltige Videospiele tatsächlich eine schädliche Wirkung haben oder nicht. Zuletzt war die Rede davon, dass die Internetsperren zum Schutz vor kinderpornographischem Inhalt im Internet auch auf Killerspiel-Themen im Netz ausgeweitet werden sollen.
Das, was gerade in dem kleinen Örtchen Olching in Oberbayern passiert, dürfte dagegen ein Schlag ins Gesicht für viele Videospieler sein. In die Turnhalle der Hauptschule von Olching zieht demnächst - und das ist kein Scherz - der Schützenverein "Gemütlichkeit Olching" mit seinem Schießstand ein. Robert Meier (CSU), der Zweite Bürgermeister sowie Vorsitzender des Vereins- und Sportausschusses der Gemeinde betonte aber: "Dort wird ausschließlich mit Luftgewehren geschossen, nicht mit großkalibrigen Waffen."
Der Beschluss des Gemeinderates wurde mit großer Mehrheit für einen Einzug des Schießstandes in die Turnhalle der Hauptschule gefasst. Vor allem aus finanziellen Gründen entschied man sich für diese Lösung. Da die Hauptschule komplett neu gebaut wird, war ein Anbau die günstigste Variante. "Überall sonst müsste man sonst extra ein neues Grundstück kaufen", so Meier. Für Sicherheitsvorkehrungen soll gesorgt sein. Es wird einen separaten Eingang zum Schießstand geben, zu dem kein Schüler Zutritt haben soll.
Ludwig Spaenle (CSU), Kultusminister von Bayern, forderte bei dieser Thematik zu "höchster Sensibilität" auf. Auch Robert Meier hält es für fragwürdig, "ob der Beschluss heute - nach Winnenden - noch einmal so gefasst würde." Offenbar ist man sich also zumindest mal der zugrunde liegenden Ironie an dem Plan bewusst.
Anscheinend ist in der Sache aber sowieso noch nicht das letzte Wort gesprochen, denn Andreas Magg (SPD), der Erste Bürgermeister von Olching, betonte, dass im Gemeinderat nur der Beschluss gefasst wurde, dass ein Schießstand in die Planungen der Hauptschule bzw. deren Turnhalle einfließen wird. Endgültig soll darüber erst im September eine Entscheidung fallen.
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