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Preview - DiRT Showdown : Destruction Dirty?

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Man wird das Gefühl nicht los, dass Codemasters sich mit der DiRT-Reihe in eine unbequeme Sackgasse bewegt hat, speziell was DiRT 3 angeht. Das ging spielerisch zwar wieder einen kleinen Schritt zurück in Richtung Simulation, verwässerte genau das aber auch gleich wieder mit den Gymkhana-Stunt-Spielereien. Mit dem Effekt, dass DiRT 3 zwar insgesamt ein gutes Spiel war, aber beide Spielerlager nicht wirklich glücklich damit wurden. Angeblich soll DiRT 4 wieder den Simulationsaspekt betonen, daher ergibt eine Auskopplung der Arcade-Bestandteile als ein eigener Titel fast schon ein wenig Sinn.

Ein reiner Arcade-Titel ist für Codemasters eine recht ungewöhnliche Angelegenheit und so waren wir gespannt auf einen ersten Blick in die uns vorliegende Preview-Version, in der wir einige Events der Karriere anspielen konnten. DiRT Showdown kegelt jedenfalls jegliche Simulationsaspekte über Bord und stellt Stunts, Tricks, Chaos und Zerstörung in den Vordergrund. Herzstück für Solisten ist die Showdown-Tour, die aus vier Saisons mit diversen Events besteht, die nach und nach durch Erfolge freigeschaltet werden - ganz ähnlich wie im Karrieremodus von DiRT 3. Diese Karriere bietet drei Renntypen in unterschiedlichen Variationen: Rennen, Demolition und Hoonigan Gymkhana.

Crash, Boom, Bang

Bei den Rennen werden acht Fahrzeuge auf die Piste geschickt, mal umgebaute und nicht lizenzierte, dafür aber umso mehr aufgemotzte Muscle-Cars, mal kleinere Trucks und SUVs. Zwar geht es darum, als Erster ins Ziel zu gelangen, aber Codemasters motzt diese Mechanik mit reichlich Kollisionen und Stunts auf. So finden sich Rampen auf den Strecken, in engen Passagen kommt es immer wieder zu Rangeleien und ein Boost lässt euch auf den Geraden verlorene Plätze gutmachen. Das zeigt schon der 8-Ball-Modus, in welchem ihr auf einer achtförmigen Strecke fahrt, die natürlich eine nette Kreuzung für freundliche Hochgeschwindigkeitskollisionen beinhaltet.

Während es in den Rennen rein um die Platzierung geht, sammelt ihr in den Demolition-Varianten Punkte durch – wer hätte es gedacht – möglichst wuchtige und effektive Kollisionen oder bestenfalls durch die Zerstörung gegnerischer Wagen. Dieses Schicksal kann euch natürlich auch selbst blühen. Im Rampage-Modus beispielsweise rammen sich acht Gegner die Einzelteile aus der Karosserie, was dank des typischen Codemasters-Schadensmodells durchaus sehenswert in Szene gesetzt wird. Je härter die Kollision und der damit erzeugte Schaden, desto höher die Punktzahl. Im Knockout hingegen rammt ihr euch auf einer Plattform und das Hauptziel ist es, Gegner runterzuschubsen. Die können zwar über eine Rampe wieder auf die Plattform fahren, aber die Punkte habt ihr im Sack. Wer am Ende am meisten Chaos verbreitet und die meisten Punkte hat, ist Sieger.

DiRT Showdown - Boost For The Win Trailer
Im neuen Trailer zu DiRT Showdown werden euch Mittel und Wege zum Gewinn eines Rennens demonstriert.

Tricksen für Geld

Eher um Tricks und Stunts geht es in den Hoonigan-Modi, die auf dem Gymkhana-Modus aus DiRT 3 basieren. Im Head-To-Head tretet ihr gegen einen Widersacher an und müsst so schnell es geht eine Piste absolvieren. Auf selbiger zerstört ihr Hindernisse und müsst diverse Tricks wie Drifts oder Donuts vollführen. Schafft ihr diese nicht, droht die Disqualifikation. Schafft ihr es, bleibt immer noch die Frage offen, ob ihr schneller wart als euer Gegner. Hier werden mitunter einige Schauplätze, Strecken und Kurse aus DiRT 3 recycelt, allerdings keine der Rallye-Etappen.

Die Erfolge bei den Events spülen Geld in die Kasse. Das wiederum könnt ihr in verschiedene Fahrzeuge investieren oder aber eure Autos in drei Kategorien – Leistung, Stärke und Handling – aufbessern. Zudem werden durch Erfolge weitere Events in der Karriere freigeschaltet. Damit nicht immer alles gleich aussieht, könnt ihr vor jedem Rennen nicht nur euer Auto, sondern auch eine hübsche Lackierung auswählen. Die Fahrzeuge sind zwar bis auf die Ford Fiestas der Hoonigan-Events nicht lizenziert, sehen aber gewohnt gut und detailliert aus. Das Fahrmodell nebst Schaden hingegen ist Arcade pur und selbst für Einsteiger leicht zu handhaben.

Das ganze Chaos macht durchaus Laune, zumal es hübsch präsentiert, mit vielen Effekten untermalt und von rockiger Musik begleitet ist. Neben der Karriere soll es verschiedene Herausforderungen geben, in denen ihr eure Freunde auf die Probe stellen könnt. Im Mehrspielermodus treten bis zu acht Spieler solo oder im Team gegeneinander an. Auch ein Modus im geteilten Bildschirm ist vertreten und wer noch ein bisschen mit seinen fahrerischen Künsten protzen will, kann Videos direkt auf YouTube hochladen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Man darf gespannt sein, ob DiRT Showdown tatsächlich ein Plätzchen in der Welt der Arcade-Rennspiele findet. Das ist gar nicht so sicher, wenn man sich überlegt, dass fast alle Genrevertreter der letzten Jahre mehr oder minder kläglich gescheitert sind. An der Qualität der Titel lag es sicher nicht; eher daran, dass motorisierte Zerstörungsorgien irgendwie nicht mehr den Nerv der Spieler treffen. Falls Showdown ein Flop wird, liegt es daher vermutlich nicht an Codemasters, denn das Spiel sieht schick aus, ist variantenreich und konzentriert sich auf rohe Zerstörung, Stunts und Chaos. Ob das über lange Sicht motivieren kann oder gar für ein Revival der guten alten Crash-Racer sorgt, bleibt allerdings abzuwarten. Als netter Snack für zwischendurch und für Spieler mit Hang zur Zerstörung mag es passen. Ich empfinde das an sich gut gemachte Spiel fast als ein bisschen überflüssig, aber wenn diese Arcade-Auskopplung bedeutet, dass DiRT 4 wieder ein „richtiges“ Rallye-Spiel ohne Arcade- und Gymkhana-Fisimatenten wird, dann hat Showdown meinen Segen.

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