Test - Die Rückkehr zur geheimnisvollen Insel 2 : Schon wieder reif für die Insel!
- PC
Und wieder geht's zurück auf die geheimnisvolle Insel! Nun, so ganz genau stimmt das nicht, denn wer den ersten Teil des Adventures kennt, der weiß, dass die gestrandete Mina am Ende gerettet wurde - nur um zu Beginn des zweiten Teils im Rettungshubschrauber direkt über Kapitän Nemos Insel wieder abgeschossen zu werden. Das zeigt nicht nur die Ironie des Schicksals, sondern auch, dass die Autoren von Adventure-Geschichten nicht immer einen wirklich guten Aufhänger für eine Fortsetzung benötigen. Wie dem auch sei, wir sind trotzdem für euch auf die geheimnisvolle Insel zurückgekehrt.
Knuddeln fürs Überleben
Nach dem missglückten Rettungsversuch ist Mina erst einmal durch eine Verletzung außer Gefecht gesetzt. Nun liegt es an Jep, ihrem kleinen Affenbegleiter, sie wieder auf die Beine zu bringen. Wie schon im ersten Teil muss hierzu die Energieanzeige der Charaktere aufgeladen werden. Dies geschieht durch offensichtliche Hilfen, wie das Verbinden der Wunde oder die Aufnahme von Nahrung, aber auch durch ein freundliches Knuddeln oder Musik.
Gut für Mina, dass Affen so intelligente Tiere sind, denn der kleine Kerl kennt sich zum Beispiel erstaunlich gut mit Heilpflanzen und Wundversorgung aus. In vielerlei anderer Hinsicht ist er allerdings keine so große Hilfe, so kann er zum Beispiel keine Gegenstände kombinieren. Aufnehmen kann er allerdings schon welche und wenn dann Mina ins Spiel kommt, füllt sich das Inventar in Kürze bis zum Überlaufen. Das wird dadurch schnell unübersichtlich und ist in der Bedienung nebenbei auch noch recht kompliziert. Gegenstände landen erst einmal in der Transitzone und müssen dann ins eigentliche Inventar verschoben werden. Zum Benutzen ist ein weiteres Transferieren in die Transitzone notwendig.
Ansonsten geht die Steuerung aber gut von der Hand. Wie in allen Kheops-Abenteuern steuert ihr die Charaktere in der Egoperspektive durch eine 360°-Ansicht der Landschaft. Begehbar sind allerdings nur vorgegebene Wege. Je nachdem, ob ihr gerade Mina oder den viel kleineren Jep spielt, ändern sich natürlich die tatsächliche Perspektive und auch die Möglichkeiten. So kann Jep zum Beispiel auf Bäume oder durch schmale Spalten klettern, was das Umschalten zwischen den Charakteren häufig sinnvoll macht.
Warum nur immer Minispiele?
Sinnfrei hingegen sind die meisten Minispiele, die viel zu zahlreich vertreten sind. Zudem nerven sie häufig mit endlos langen Geschicklichkeitsaufgaben, die zu allem Überfluss auch noch recht schwierig sein können. Umgehen könnt ihr diese Foltereinlagen nicht, höchstens auf einer leichteren Stufe spielen, was aber mit Punktabzug geahndet wird. Punktabzug? Richtig, denn für alle eure Aktionen bekommt ihr Punkte, je schwieriger die Aufgabe und je kreativer die Lösung, desto mehr Punkte gibt es. Das klingt zwar nett und nicht linear, führt aber in der Realität zu einem überquellenden Inventar und absurden Kombinationsversuchen. Als Ansporn zum erneuten Durchspielen eignet sich diese Funktion kaum.
Neben dem simplen Überleben, was, wie schon erwähnt, auch in die Spielmechanik integriert wurde, und den nervigen Minispielen bestimmen letztendlich Kombinations- und Inventarrätsel das Knobelgeschehen. Adventure-Neulinge dürften hier allerdings ins Schleudern geraten, denn zum einen ist der Schwierigkeitsgrad recht hoch angesetzt und zum anderen erhaltet ihr so gut wie keine Hilfestellungen oder auch nur Hinweise zu den Rätseln. Vor allem die eingestreuten Logikrätsel dürften Einsteiger aufgrund dieser Mankos nach kurzer Zeit in die Tastatur beißen lassen.
Immerhin kommt das Abenteuer grafisch recht passabel daher. Trotz einer ziemlich geringen Auflösung sieht die Insellandschaft nett und überzeugend aus, wenn auch ein paar Animationen mehr nicht geschadet hätten. Wer den ersten Teil kennt, dem werden viele Orte auf der Insel vertraut vorkommen, was sich natürlich dadurch erklärt, dass im Spiel zwischen den beiden Teilen kaum Zeit vergangen ist. Natürlich gibt es auch neue Gebiete auf der Insel zu entdecken. Schade nur, dass gerade an diesen Stellen die Geschichte ins Schwimmen gerät.
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