Preview - Die Gilde 2 - Seeräuber der Hanse : Piraten, Handel und Seeschlachten
- PC
Das letzte Jahr war das Jahr der vorzeitig auf den Markt geworfenen, unfertigen Spiele. Neben dem Bug-Spitzenreiter 'Gothic 3' kam auch die 'Gilde 2' (beide von Publisher JoWood) auf den Markt. Mit dem Add-on versucht 4Head nun, alles richtig zu machen. Mit Erfolg?
Das letzte Jahr war das Jahr der vorzeitig auf den Markt geworfenen, unfertigen Spiele. Neben dem Bug-Spitzenreiter 'Gothic 3' kam auch die 'Gilde 2' (beide von Publisher JoWood) in einer Version auf den Markt, deren Veröffentlichung kaum gerechtfertigt schien. Parallel zur Behebung der gröbsten Fehler haben die Entwickler von 4Head an einem Add-on gearbeitet, welches das Spiel, wie der Name 'Seeräuber der Hanse' schon andeutet, um den Seehandel und Seekämpfe erweitert. Was also erwartet den – hoffentlich geneigten – Spieler in der Erweiterung der interessanten Handels- und Wirtschaftssimulation des Mittelalters?Aufrechter Handel und käufliche Liebe
Die größte Neuerung ist natürlich die Möglichkeit, die im Hauptspiel nicht befahrbaren Meere zu nutzen. Ob mit dem Fischerboot, einer Handelskogge oder dem Piratenschiff – hier stehen dem Spieler alle Optionen offen. Ermöglicht wird dies durch drei neue Berufe. In der Charakterklasse „Patron“ könnt ihr jetzt auch Fischer werden und die Fischgründe vor eurer Stadt mit kleinen Booten schröpfen. Zudem ist es möglich, auf der Karte verteilte Kontore anzulaufen und dort Handel mit seltenen Waren zu treiben. Auf den vier neuen Karten ist der gesamte Nord- und Ostseeraum der Hanse – von London über Bergen und Hamburg bis nach Danzig – befahrbar.
Wer dem derzeitigen Seeräuber-Hype erlegen ist, kann auch gleich Nägel mit Köpfen machen und innerhalb der Gauner-Charakterklasse den nicht besonders ehrenwerten Beruf des Piraten ergreifen. Hier stehen euch nicht nur besonders schnelle Schiffe zur Verfügung, um voll beladene Handelskoggen zu entern oder Kontore zu überfallen. Ihr habt auch schöne Piratenbräute an eurer Seite, die im Notfall nicht nur die Wachen bei einem Überfall ablenken können, sondern die auch ihre Liebe gegen Bares an den Mann bringen und so für das nötige Kleingeld sorgen, damit ihr euren Freibeuter-Kahn mit Kanonen und Musketen ausrüsten könnt.
Der dritte neue Beruf kommt aus der Gelehrten-Charakterklasse. Als Medicus sorgt ihr dafür, dass Krankheiten geheilt und Epidemien eingedämmt werden. Ihr könnt euch aber auch zum Quacksalber entwickeln und dann den armen Leuten wunderlichen Firlefanz für viel, viel Geld verkaufen. Schon in der Preview-Version fügten sich alle drei Berufe gut in das Mittelalter-Flair des Spieles ein und boten interessante und neue Möglichkeiten für eure Karriere.
Licht und SchattenNeben dem freien Spiel mit seinen Optionen gibt es diesmal auch eine Kampagne. In vier Kapiteln bekommt ihr immer wieder neue Aufgaben, die das Spiel nicht nur spannend gestalten, sondern die streckenweise auch recht anspruchsvoll sind. Die Karriere-Leiter wurde ebenfalls nach oben verlängert. So ist es jetzt möglich, auf Reichsebene Kardinal oder sogar König zu werden. Zudem könnt ihr euch jetzt auf Ämter bewerben, die noch besetzt sind. Außerdem wird es viele kleine Neuerungen geben, die aber wie der betrunken aus der Taverne taumelnde Charakter eher kosmetischer Natur sind.
Leider mussten wir feststellen, dass auch im Add-on nicht alles rund lief. Besonders frustrierend war der schon im Hauptspiel nervende Performance-Einbruch, der sich nach längerer Spieldauer einstellte. Da half nur speichern und neu laden. Ebenso sind die Hardwareanforderungen immer noch heftig. Wer keinen Highend-Rechner sein Eigen nennt, wird leider nicht in den Genuss der wirklich atemberaubenden Grafikpracht kommen. Auch die Beschleunigungsfunktion lässt die Grafik wieder nur in Zeitlupe laufen und die Kollisionsabfrage hat immer noch frappierende Mängel. Auf der positiven Seite ist zu berichten, dass die Automatisierung der Betriebe und die Ämterwahl endlich fast reibungslos laufen.
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