Test - de Blob : Kunterbuntes Jump'n'Run
- Wii
Studenten der Utrechter University of Arts arbeiteten vor einiger Zeit zusammen an einem kostenlosen Internetspiel, dessen Hauptfigur rasch Kultstatus erreichte und sogar zum Maskottchen der Stadt gewählt wurde. Der große Publisher THQ Entertainment entdeckte das originelle Spiel für sich und kaufte es den Studenten kurzerhand ab, um es dann von den Studios Blue Tongue und Helixe jeweils für Wii und DS weiterentwickeln zu lassen. Das Ziel war ein kunterbuntes, originelles und leicht zu erlernendes Jump'n'Run mit völlig neuem Konzept, in dem das besagte Maskottchen auch jenseits der holländischen Grenze positiv auffallen sollte. Ob de Blob nun den gewünschten Erfolg hat?
Bringt Farbe ins Spiel
Die Story von de Blob ist schnell erzählt: In der kleinen Fantasy-Stadt Chroma City leben die farbenfrohen Baulinge in Frieden und Harmonie, bis sie eines Tages von der fiesen INKTI-Corporation angegriffen werden. Angeführt vom Bösewicht Schwarz terrorisieren die knallharten Tinti-Soldaten die Bürger der Stadt, indem sie mit Maschinen allen Gebäuden, Lebewesen und Pflanzen die Farbe entziehen und jeden Bauling versklaven. Ein paar Baulinge können sich jedoch retten und holen Verstärkung in Form des Blobs, eines großen lebenden Gummiballs, der für sein Leben gern in Farbe badet.
Chroma
City könnt ihr nun retten, indem ihr als Blob durch die Straßen
springt und alles Ergraute wieder bunt anmalt. Das erreicht ihr
dadurch, dass ihr die Farbbehälter der Feinde zerstampft und dann
einfach alles berührt, solange ihr genügend Farbe am Körper habt.
Level für Level kämpft ihr euch dann frei durch die Stadtteile und
bekommt für alles Angemalte Punkte. Habt ihr genug gesammelt, öffnet
sich der Durchgang zum nächsten Abschnitt. Immer wieder hat man auch
die Möglichkeit, verteilte Missionen zu erfüllen. Diese schreiben
dann etwa vor, spezielle Gebäude mit gewissen Farben anzustreichen
oder eine vorgegebene Menge Tinti-Soldaten zu erledigen.
Das
Gameplay ist kinderleicht, denn der animierte Blob ist
erfreulicherweise mit minimalen Bewegungen zu steuern. Mit dem
Nunchuk rollt ihr ihn umher und zielt, mit der Wiimote wird
gesprungen und zerstampft. Leider fällt hier auf, dass der Blob
insgesamt relativ wenig kann und das Anspringen und Zerstampfen schon
nach kurzer Zeit sehr eintönig werden. Das wäre fatal, würde der
Rest nicht zu gefallen wissen. Es macht tatsächlich großen Spaß,
die Welt der Baulinge mit all der Farbe wieder kunterbunt
einzufärben. Man erwischt sich selbst als Erwachsener immer wieder
dabei, weit mehr als nur die benötigte Anzahl von Punkten zu
ermalen.
Farbenfroher Familienspaß
De Blob bietet drei verschiedene Spielmodi: Im Story-Modus spielt ihr die Kampagne, in der ihr als Blob gegen die Tinti-Soldaten antretet und ganz Chroma City wieder mit Farben füllt. "Freestyle" dagegen ist eine Art Training, in dem man die gleichen Levels noch einmal ohne Zeitlimit, Gegner und Aufgaben spielen kann. Abgerundet wird das Ganze durch den Multiplayer-Modus, in dem man mit bis zu drei Freunden drei verschiedene Mini-Games spielen kann. In "Farbschlacht" malt ihr Levels um die Wette an, in "Blob auf der Flucht" jagen alle dem einzigen mit Malkraft hinterher und im Blob-Rennen müsst ihr bestimmte Gebäude finden und vor den anderen anmalen.
Grafisch und spielerisch richtet sich de Blob in erster Linie definitiv an Kinder. Alle Figuren sind sehr niedlich und liebevoll animiert und die Optik fällt sehr simpel und einfach aus. Spielerisch ist es zwar lustig und bietet vor allem zu Anfang tolle Aha-Momente, aber auf Dauer fehlt es an Abwechslung und Handlungsspielraum. Ein wenig nervtötend ist lediglich der Soundtrack, der hauptsächlich aus hektischen, sehr ähnlich klingenden Jazz- und Bossa-Nova-Titeln besteht und damit recht schnell die Ohren strapaziert. Hier wäre etwas leichtere, angenehmere Musik besser gewesen, aber zur Not kann man die Lautstärke ja auch herunterregeln und eigene Musik laufen lassen.
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