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Test - Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls : Monokumas dritter Streich

  • PSV
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Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls ist keine Fortsetzung der ersten beiden Teile, sondern bildet das Bindeglied zwischen Danganronpa: Trigger Happy Havoc und Danganronpa: Goodbye Despair. Handelte es sich bei den ersten beiden Teilen noch um Visual-Novel-Spiele, geht Entwickler Spike Chunsoft beim neuesten Teil einen ganz anderen Weg. Euch erwartet ein reinrassiges Action-Adventure mit vielen Third-Person-Shooter-Einlagen.

Kann solch ein Wandel innerhalb einer Serie klappen? Worum geht es überhaupt in Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls? Komaru Naegi sitzt seit eineinhalb Jahren gefangen in einer kleinen Wohnung fest. Wer sie dorthin verschleppt hat und warum, weiß sie nicht. Komaru ist übrigens die Schwester von Makoto, der euch aus dem ersten Teil bekannt sein dürfte. In der Zeit der Gefangenschaft ist einiges passiert, von dem Komaru bisher keine Ahnung hat. Kinder haben die Macht übernommen und veranstalten eine blutige Hatz auf alle Erwachsenen.

Dadurch wurde die Welt ins Chaos gestürzt, ganze Städte liegen in Schutt und Asche. Als irgendwann schließlich die Zimmertür aufgeht und Komaru vor ein Kindergericht gestellt wird, wird sie zum Tode verurteilt, da auch sie bereits zu den Erwachsenen zählt. Doch die netten Kleinen wollen sie nicht einfach hinrichten, eine Treibjagd auf Komaru wird beschlossen. Sie wird von jetzt auf gleich in eine zerstörte Stadt geworfen. Euer Ziel ist es, Komaru am Leben zu halten, was jedoch nicht gerade einfach ist.

Glücklicherweise trifft sie auf Toko Fukawa, die schnell eure Verbündete wird. Obwohl das Mädchen mehr als durchgeknallt ist und schizophrene Züge an den Tag legt, führt sie euch gegenüber nichts Böses im Schilde. Doch nicht nur ihr erhaltet Unterstützung, die Kinder setzen eine ganze Armee von Roboterausgaben des wahnsinnigen Bären Monokuma ein. Die kennen nur ein Ziel: euch auszuschalten. Das Spiel beginnt also mit jeder Menge Gegnern und abgedrehten Situationen. Als Waffe erhaltet ihr ein Megaphon, das euch im Kampf gegen die Kinder und die Roboterbären ein guter Freund ist.

Dabei handelt es sich nicht um eine Waffe im herkömmlichen Sinne, die mit Munition bestückt werden muss, sondern um eine Art Hacking-Gerät, das vielfältig zum Einsatz kommt. Mit dem Megaphon könnt ihr die Roboterbären manipulieren und in eurem Sinne einsetzen. Zu Beginn stehen euch nur wenige Möglichkeiten dazu zur Verfügung. Im Laufe des Spiels erhaltet ihr jedoch neue „Hacking-Fähigkeiten“. Die sind sehr wichtig, denn ihr bekommt es mit sehr unterschiedlichen Monokuma-Robotern zu tun.

Scharfe Krallen und neue Fähigkeiten

Manche von ihnen verfügen nicht nur über scharfe Krallen, mit denen ihr den Kontakt vermeiden solltet, sondern zudem über Schusswaffen und Schilde. Setzt ihr eure Fähigkeiten geschickt ein, könnt ihr ganze Bärengruppen auf einmal ausschalten, indem ihr durch die Funkwellen Kettenreaktionen auslöst. Ihr rennt nicht nur in Third-Person-Shooter-Manier durch die Level, sondern müsst auch immer wieder Rätsel lösen. Die findet ihr in speziellen Rätselräumen. Sie bestehen zumeist daraus, dass ihr die Bären, die sich im Raum befinden, nach ganz bestimmten Regeln ausschalten müsst.

Das klingt zwar recht simpel, ist es aber nicht. Im späteren Spielverlauf müsst ihr eure grauen Zellen gehörig anstrengen, um die Monokumas nach den genannten Regeln zu vertreiben. Auch wenn die Levelstruktur der Räume sehr linear gehalten ist, können sie doch durch viele Details und abwechslungsreiche Gestaltung überzeugen. Möchtet ihr einmal nicht mit dem Megaphon „rumballern“, könnt ihr auf Toko wechseln, die sich im Hack-'n'-Slay-Stil durch die Bären metzelt. Kennt ihr die anderen beiden Teile der Serie noch nicht, solltet ihr zumindest Danganronpa: Trigger Happy Havoc vor diesem Titel spielen, denn es sind viele Spoiler im Spiel enthalten.

Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls - Launch Trailer
Anlässlich der Veröffentlichung des Vita-Titels am kommenden Freitag gibt es hier den Launch-Trailer für euch.

Zwar könnt ihr mit der Geschichte auch dann etwas anfangen, wenn ihr die anderen beiden Spiele nicht kennt, ihr nehmt euch dann jedoch viele Überraschungen, die im ersten Teil verraten wurden. Optisch unterscheidet sich Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls stark von den ersten beiden Teilen. Wurde dort die Story noch durch viele gezeichnete Einzelbilder erzählt, warten jetzt 3-D-Modelle auf euch, die sich sehen lassen können. Sie präsentieren sich in einer Art Anime/Manga-Comic-Mischung, die sehr gelungen ist. Zudem wurden papierartige Objekte verwendet, um zum Beispiel loderndes Feuer darzustellen.

Alles zusammen bringt eine wunderbare Vielfalt ins Spiel, die immer wieder zum näheren Hinschauen einlädt. Leider kommt es gelegentlich zu kleineren Einbrüchen der Framerate, wenn sehr viele Gegner oder Objekte auf kleiner Fläche dargestellt werden. Das ist ein wenig schade, lässt sich aufgrund des ansonsten sehr runden Spielablaufs aber verschmerzen. Kenner der ersten beiden Teile werden sich bei der Musikuntermalung sofort heimisch fühlen. Wer gerne auf Sammeltour geht, kann sich in dem Spiel richtig austoben, denn an jeder Ecke warten sammelbare Objekte auf euch.

Fazit

Sven Wagener - Portraitvon Sven Wagener
Englisch ist Pflicht

Statt die Serie mit einer weiteren Visual Novel fortzusetzen, geht der Entwickler einen ganz anderen Weg: Er bringt einen Zwischentitel für die ersten beiden Teile, und das auch noch als bunten Genremix aus Action-Adventure und Third-Person-Shooter. Die Shooter-Einlagen sind sehr gelungen und machen ordentlich Spaß.

Dafür sorgen unter anderem die vielen Fähigkeiten, die ihr für das Megaphon – eure Waffe – freischaltet. Durch sie könnt ihr die unterschiedlichsten Gegnertypen ausschalten und Kettenreaktionen auslösen. Die Rätselräume bestehen zwar in der Regel nur aus Gegnern, die nach einem vorgegebenen Muster zu beseitigen sind, im späteren Spielverlauf müsst ihr dabei eure grauen Zellen aber ordentlich anstrengen. Optisch ist das Spiel ein kleines Vita-Highlight, denn unterschiedliche Stile wurden zu einem gelungenen Ganzen kombiniert.

Hierdurch und insbesondere durch die gut erzählte Story kommt viel Spielspaß auf, den auch die gelegentlichen Framerate-Einbrüche nicht trüben können. Zwei Dinge solltet ihr beachten, bevor ihr euch den Titel zulegt: Ihr solltet den ersten Teil der Serie gespielt haben, um Spoiler zu vermeiden, und ihr müsst der englischen Sprache mächtig sein. Ist das der Fall, darf Danganronpa Another Episode: Ultra Despair Girls nicht in eurer Sammlung fehlen.

Überblick

Pro

  • gelungene Mischung mehrerer Grafikstile
  • Story wird mittels vieler kleiner Anime-Sequenzen erzählt
  • viele freischaltbare Fähigkeiten fürs Megaphon
  • jede Menge sammelbare Objekte
  • gute Animationen
  • abgedrehte, sehr schön erzählte Geschichte

Contra

  • Framerate-Einbrüche bei zu vielen Gegnern oder Objekten
  • viele Spoiler bezüglich Teil eins, daher sollte der zuvor gespielt werden
  • leider nur in englischer Sprache

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