Test - Burnout Paradise: The Ultimate Box : Der Asphalt brennt!
- PC
PC-Spieler mussten mal wieder ein bisschen Sitzfleisch mitbringen und Geduld haben, bis EA und Criterion endlich das neue Burnout aus dem Stall ließen. Hat sich das Warten auf die Portierung gelohnt oder gibt's ein weiteres Need-for-Speed-Desaster? Immerhin bekommen wir alle bisher erschienenen Erweiterungen, wie die Bikes, Updates und den Partymodus, dazu.
Sollte man sich Gedanken machen, wenn der lustigste Teil an einem Spiel die Crash-Szenen sind? Seit jeher besticht die Burnout-Serie durch aberwitzige Geschwindigkeit, abgefahrene Spielideen und ein Schadensmodell, das richtig Freude macht. Von einigen mit der Zeit lieb gewonnenen Komponenten müssen wir uns leider verabschieden. So viel Schaden wie möglich in Unfällen fabrizieren zum Beispiel. Dollars fließen in Burnout Paradise nicht. Selbst neue Fahrzeuge müssen auf anderen Art und Weise erarbeitet werden - und zwar indem wir sie brutalst gegen die Bande knallen, um einen Takedown zu fabrizieren. Voilà, der Flitzer landet auf dem Schrottplatz und von dort in unserer Garage.
Von A nach B
Kurze, abgesteckte Rennstrecken gehören ebenfalls der Vergangenheit an. Dafür folgt Burnout Paradise dem Trend der offenen Spielwelt. Paradise City ist eine typisch amerikanische Stadt mit allem, was dazu gehört. Inklusive Hafen, Downtown und kurvigen Gebirgspassagen. Überall sind zu durchbrechende Absperrzäune, Werbetafeln oder Sprungschanzen zu finden. Blaue Blinklichter kündigen die Möglichkeit für Supersprünge an und an fast jeder Straßenkreuzung wartet ein Event. Kurz Gas und Bremse gleichzeitig betätigen und schon startet der Wettbewerb. Vom normalen Rennen über Stunt-Wettbewerbe oder Takedown-Challenges reicht das Angebot. Paradise City bietet eine unglaubliche Vielzahl an Möglichkeiten, die Streckenführung kreativ einzusetzen. Vorausgesetzt ihr findet den optimalen Pfad, was gar nicht so einfach ist. Einmal falsch abgebogen und spät bemerkt, ist der Sieg in weite Ferne gerückt. Ein kleiner Kompass und eine Hilfe an Kreuzungen sind okay, werden aber dennoch schnell übersehen.
Größter Pluspunkt, den Entwickler Criterion Games bisher immer für sich verbuchen konnte, ist die unglaublich schnelle Grafik-Engine, die auch die PC-Version befeuert. Ruckelfrei mit konstant hohen Bildwiederholungsraten preschen wir durch enge Gassen und den sehr sporadisch vorkommenden Verkehr. In Paradise City ist leider nicht allzu viel los. Bis auf vereinzelte langsame Verkehrsteilnehmer wirkt die Stadt doch eher wie eine Kulisse für den Kinofilm 28 Days Later. Ein Umstand, der uns zuletzt auch schon in Need for Speed: Undercover nicht gefallen hat. Abgesehen davon wirken die optischen Reize von Burnout Paradise sehr anziehend auf Adrenalin-Freaks. Vor allem die brachial in Szene gesetzten Unfälle. In Zeitlupe sehen wir zu, wie Glas zersplittert und das Blech bis zur Unkenntlichkeit verformt.
Und über Z wieder zu A
Burnout Paradise konzentriert sich auf das Nötigste. Deswegen gibt es keine Besuche beim Autohändler, um sich den neuesten Ferrari in Rot zu kaufen. Zwar besteht eine frappierende Ähnlichkeit zu Modellen echter Hersteller, jedoch hat man sich die Lizenzen gespart, sodass wir auf die richtigen Namen verzichten müssen. Tuning ist ebenfalls nicht angesagt. Lediglich ein paar Voreinstellungen für die Lackierung sind vorhanden, weitere Freiheiten lässt man uns nicht. Es soll gefahren werden, und nur darauf kommt es an - off- wie auch online.
Der Mehrspielermodus funktioniert ähnlich wie in Test Drive Unlimited. Wir klinken uns online irgendwo per Zufall ein, kurven durch die Gegend, hetzen die anderen durch die Botanik, versuchen, deren Zeitrekorde zu brechen, und warten derweil darauf, dass der Host eine Challenge an den Start bringt. Am Sammelpunkt geht die gemeinsame Jagd auf Punkte los. Entweder gegen- oder sogar miteinander, wenn man zum Beispiel möglichst viele Sprungkilometer schaffen muss. Insgesamt bietet Burnout Paradise hier eine große Vielfalt an Möglichkeiten. Natürlich ist man auch auf die Mitarbeit der Mitspieler angewiesen. Verbindungsprobleme sind uns zu keinem Zeitpunkt aufgefallen.
Die Ultimate Box bietet übrigens nicht nur die Features der Originalkonsolenversion, sondern auch die bisher veröffentlichten Zusatzinhalte wie Motorräder oder den Partymodus, der offline für bis zu vier Personen Spielmodi bereithält. Rennspielfans dürfen sich also auf ein rundum gelungenes Komplettpaket freuen, wenn sie nicht mehr viel mehr machen wollen, als fahren, crashen und fahren.
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