Test - Boxsport Manager : Niederlage nach Punkten
- PC
Kaum eine Sportart, zu der es nicht schon in irgendeiner Form ein Manager- oder Tycoon-Spiel gibt. Der Boxsport war bisher die große Ausnahme, doch das hat sich mit dem 'Boxsport Manager' von dtp derweil auch geändert. Ring frei zum Review!
Aufs Maul?Der Boxsport ist in Deutschland wohl eine recht populäre Sache, bei der Kämpfe im Profisport von Tausenden in der Arena und von Millionen im Fernsehen verfolgt werden. Davon hat auch schon die Spielindustrie Wind bekommen und hat in dieses Genre äußerst erfolgreich in verschiedene Serien investiert, man nehme nur die 'Fight Night'-Reihe, bei der man allerdings selbst "Hand anlegen" muss. Auch im Management durfte man sich in mehr oder minder guten Titeln schon beweisen. Ein neuer Ableger aus diesem Bereich, 'Boxsport Manager' betitelt, stammt vom Hamburger Publisher dtp.
Großartige Neuerungen im Gegensatz zu Genrekollegen hat man hier allerdings leider auch nicht vorzuweisen. Mit ein paar Klicks schrauben wir uns wie üblich ein Alter Ego zusammen. Ist das getan, springen wir zuallererst in unser Büro, unserem zentralen Punkt. Hier kümmern wir uns um E-Mails, Personal, Finanzen, die Rangliste unserer Schützlinge und natürlich die wichtigen Events. Hier können wir auch entweder selbst einen Kampf veranstalten, sprich die Arena wählen, in der unserer Boxer antreten soll, sowie den Gegner, inklusive Vermarktung in Form von Werbung (Tafel vor Arena, Radio, TV, Zeitung, usw.) und Verkauf von TV-Rechten. So etwas Selbstgemachtes kostet natürlich auch viel Geld, spielt dieses aber auch wieder rein. Haben wir zumindest mal einen Boxkampf absolviert, erhalten wir genügend Angebote für Fights, wobei man hierbei Acht auf die momentane Verfassung des Kämpfers geben sollte, bei zu geringer Energie liegt dieser schon nach der ersten Runde k.o. auf der Matratze.
Damit es so weit kommt, muss sich erst mal ein Schläger unter unsere Fittiche begeben. Dazu haben wir verschiedene Möglichkeiten: Wir basteln uns unseren Traum-Nachwuchsboxer mit allerhand Einstellmöglichkeiten für Äußerlichkeiten (von Bartwuchs und Frisur über Haut und Tattoos bis hin zu Handschuhen und Kleidung) und Stärkeverteilung auf verschiedene Attribute sowie die Eingabe von persönlichen Daten (Name, Herkunftsland). Zudem können wir auf der Transferliste nach passenden Kraftprotzen Ausschau halten oder anderen Agenturen die Geldquelle wegschnappen. Für jeden muss aber ein Trainings- und Kampfplan aufgestellt werden, was wir entweder selbst in die Hand nehmen oder einem Trainer zuteilen können. Letztere lassen sich, genau wie Cutmen und Ärzte auch, auf dem Transfermarkt mit ins Boot holen, was zu Beginn aber noch zu teuer für unseren kleinen Betrieb sein dürfte.
So, genug geschwafelt, jetzt sollen endlich die Fäuste fliegen! Die Kämpfe sind in einer sehr durchschnittlichen, aber netten Grafik präsentiert, Großes darf man jedoch nicht erwarten. Das Design der Kämpfer ist nicht wirklich einfallsreich und wiederholt sich des Öfteren und die grafische Darstellung des Fights sagt wenig über den tatsächlichen Endstand aus. In jeder Pause erfahren wir etwas über den Gemütszustand des Gegners und können so unsere Taktik, die sich von Runde zu Runde ändern lässt, daran anpassen. Kämpfe enden meist nach einer Punkteentscheidung, K.o.s sind eher selten. Nebenbei sei noch erwähnt, dass sich der Titel – nach einer kurzen Eingewöhnungsphase – recht gut navigieren lässt. Soundtechnisch nervt man uns mit Gitarrengeplänkel, welches sich aber ausstellen lässt. Einen Kommentar zum Boxkampf gibt es leider nicht.
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