Test - Batman: The Telltale Series – Episode 3 : Episode 3: New World Order
- PC
Mehr Bruce, mehr packende Story – mehr technische Probleme? In Batman: The Telltale Series – Episode 3 zieht der Spannungsbogen, wie es sich für die mittlere Episode in einem Telltale-Spiel gehört, ordentlich an. Ob der Entwickler sich dabei der Stärken der ersten Episode besinnt und die Schwächen der zweiten ausgleicht, verraten wir spoilerfrei im Test.
Fassen wir die ersten beiden Episoden von Batman: The Telltale Series kurz zusammen: Bruce Wayne, alias Batman, zweifelt an der Integrität seiner toten Eltern. Dank aufdringlicher Klatschjournalisten werden die dunklen Geheimnisse der Wayne-Familie in aller Öffentlichkeit breitgetreten, noch bevor ihr selbst Klarheit über die Geschehnisse der Vergangenheit bekommt. Währenddessen rennt ein eigenwillig interpretierter Oswald Cobblepot, aka Der Pinguin, durch Gothams Straßen und versucht, eine Revolution vom Zaun zu brechen, um das Vermächtnis seiner Familie wiederherzustellen.
Entscheidende Entscheidung
Als wäre das nicht schon genug Stress für den Mann mit der geheimen Fledermausidentität, müsst ihr auch noch Best Buddy Harvey Dent im Wahlkampf zum Bürgermeister unterstützen. Dabei ist der aufgewühlte Dreck der Vergangenheit eher hinderlich. Wer die letzte Episode gespielt und sich informiert hat, welchen Einfluss andere Entscheidungen auf den Handlungsverlauf gehabt hätten, könnte zum Schluss von Episode 2 kurz geschockt gewesen sein. Zwar wollen wir das Ende nicht verraten, aber so viel sei gesagt: Die Entscheidung, die ihr im finalen Kampf von Children of Arkham trefft, sollte – zumindest erweckt es den Eindruck – deutliche Auswirkungen auf den weiteren Verlauf der Story haben.
Natürlich erzählt Batman: The Telltale Series – Episode 3: New World Order von nun an nicht zwei komplett unterschiedliche Geschichten. Telltale-Kritiker, die schon immer die Pseudo-Entscheidungsfreiheit und die nur rudimentär eintretenden Konsequenzen der Spiele bemängelt haben, dürfen sich zusätzlich zu kosmetischen Unterschieden auch über einige anders ausfallende Dialoge freuen. Das ist ein großer Schritt vorwärts, denn erstmals habt ihr nicht das Gefühl, dass eure Taten übergangen werden beziehungsweise eine Zwischensequenz die Geschehnisse nachträglich so hindreht, als hättet ihr euch anders entschieden.
Der Detektiv kehrt zurück
Ein weiterer Grund zur Freude: Die Detektivrätsel aus der ersten Episode sind zurück. Zwar dürft ihr wieder nur ein einziges Mal ran, um einen Tatort mit euren Bat-Gadgets zu analysieren, aber immerhin gibt es erneut Szenen, in denen ihr euch frei bewegen könnt. Die Analyse der Schurkenpläne ist für erfahrene Videospieler zwar auch diesmal ein Leichtes, dennoch lockert es den linearen Spielverlauf etwas auf, wenn die Fledermaus frei flattern darf, ohne durch einen Story-Tunnel gepresst zu werden. Das war in Episode zwei schließlich kaum mehr der Fall.
Story hui, Gameplay pfui?
An vielen anderen Stellen tritt das Spiel aber weiterhin auf der Stelle. So hat man etwa das Gefühl, dass einem richtig große Entscheidungen wieder mal aus der Hand genommen werden. Aber auch Kleinigkeiten wie die Balance zwischen Bruce und Batman ecken immer wieder an. Hat Telltale nicht zu Beginn versprochen, dass es ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den zwei Persönlichkeiten des Milliardärs geben wird? Wo euch im letzten Teil sogar noch die Wahl gelassen wurde, wen ihr in bestimmten Situationen bevorzugt, nimmt euch Telltale dieses Feature in der aktuellen Episode wieder.
Natürlich kann Telltale nicht jedes interessante Spielelement in jedem Teil unterbringen, aber ein ausgeglichener Mittelweg wäre besser gewesen als dieses spielerische Auf und Ab. Auch die technischen Probleme, über die allerdings nicht alle Spieler klagen, schleichen sich diesmal wieder in Form von nervigen Rucklern und mit verschlossenen Lippen sprechenden Charakteren ein. Das ist aber verschmerzbar, da es in unserem Test lediglich in überbrückenden Batmobil-Fahrten auftrat und den insgesamt runden Verlauf von Gameplay und Story keineswegs negativ beeinflusste.
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