Test - Asphalt Injection : Langeweile auf dem Asphalt
- PSV
Erscheint eine neue Spielkonsole auf dem Markt, versuchen die Publisher, möglichst viele Genres abzudecken. Damit Rennspiel-Fans auf ihre Kosten kommen, veröffentlicht Ubisoft zum Start der PlayStation Vita Gamelofts Asphalt Injection. Allerdings merkt man schon nach wenigen Metern, dass die Serie ihren Ursprung auf den Smartphones hat und dem neuen Handheld nicht gerecht wird.
Herzstück des Straßenrenners ist der Karrieremodus. Hier nehmt ihr in diversen Rennligen an unterschiedlichen Veranstaltungen teil. Mit klassischen Wettrennen, nervenaufreibenden Verfolgungsjagden mit der Polizei und ultimativen Materialschlachten gegen die anderen Fahrer ist für jede Menge Abwechslung gesorgt. Das verspricht jedenfalls die Anleitung. Und tatsächlich klingt die Karriere auf dem Papier gar nicht mal schlecht: Ihr kauft neue Schlitten von namhaften Herstellern wie Ferrari, Lamborghini oder Audi, findet Sponsoren und motzt eure Geschosse in verschiedenen Kategorien auf. Doch geht es an die Rennstrecke, fängt die Fassade schnell an zu bröckeln.
Nerven liegen blank
Das beginnt damit, dass die Fahrphysik sich zu statisch anfühlt. Besonders wenn ihr um die ausladenden Kurven driftet, fällt euer Fahrzeug schnell in eine Art Starre, sodass ihr nur mit Mühe aus dem Geschliddere kommt. Ridge Racer zeigte schon auf der Mutter aller PlayStations, wie man Rennwagen elegant über die Strecken lenkt. Außerdem sind die ersten Fahrzeuge allesamt ziemlich langsam. Auch wenn die Tachonadel die 200-km/h-Anzeige passiert, stellt sich kein Geschwindigkeitsgefühl ein. Es dauert einfach zu lange, bis ihr an die richtigen Renngeschosse kommt. Auf der Strecke selbst gibt es neben Abkürzungen auch Felder, die euren Kontostand aufbessern oder euren Nitro auffüllen.
Doch als weitaus größeres Problem entpuppt sich die künstliche Intelligenz. Gummibandeffekt sei Dank könnt ihr noch so gut fahren, irgendwann werdet ihr immer eingeholt. Das ist besonders bei der Bullenjagd nervig, wenn ihr trotz gezündeten Adrenalinturbos von den Streifenwagen eingeholt werdet, als würdet ihr mit angezogener Handbremse fahren. Und da eure Widersacher auch noch überaus aggressiver Natur sind, rammen sie euch auch gerne mal in die Leitplanke. Dann lieber mit sieben anderen Spielern im Netzwerk- oder im Ad-hoc-Modus gegeneinander antreten.
Alles andere als sexy
Leider ist den Machern von Asphalt Injection visuell nicht der große Wurf gelungen. Weder die Strecken noch die Fahrzeuge können grafisch überzeugen. Man merkt der Serie einfach an, dass sie ursprünglich für die Smartphones erschien, es fehlt an Details und scharfen Texturen. Die PS Vita kann eindeutig mehr, das hat WipEout 2048 eindrucksvoll bewiesen. Komplettiert wird die grafische Tristesse von uninspirierten und langweiligen Menüs.
Auch akustisch bleibt der Titel eher belanglos. Die elektronische Musik dudelt vor sich hin und die Motorengeräusche erinnern entfernt an Rasenmäher. Eine weibliche Stimme kommentiert das Geschehen auf dem Bildschirm. Beim dem Versuch, cool zu wirken, scheitert die Dame völlig. Stattdessen stellt sich schnell der Fremdschämfaktor ein, wenn zum x-ten Mal Sätze wie "Rest in Pieces" fallen.
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