Test - Anna : Italo-Sägemühlen-Horror
- PC
Anna ist der Name einer verlorenen Liebe. Der Name einer Frau, die euch einmal sehr viel bedeutet hat und euch bis in eure Träume verfolgte. Mittlerweile ist Anna längst ein Teil der Vergangenheit und trotzdem lässt sie euch nicht los, ja, benebelt förmlich euren Geist, bis ihr nach einer Antwort lechzt und versucht herauszufinden, wohin Anna verschwunden ist. Und das alles in bester Horror-Adventure-Tradition.
Auf der Suche nach der Geliebten aus der Vergangenheit verschlägt es den namenlosen Protagonisten in eine italienische Sägemühle, die nicht ganz von dieser Welt ist. Eher macht das scheinbar verlassene Gebäude den Eindruck, irgendetwas Dunkles und unheimlich Böses hätte hier sein Unwesen getrieben - oder ist noch immer vor Ort. Trotzdem will man erfahren, was aus Anna wurde und warum unser Geist noch immer von ihr besessen ist.
Heile dunkle Welt
Während ihr in den ersten Minuten noch auf einem sonnendurchfluteten Vorhof der Sägemühle nach einem Zugang zu derselbigen sucht, könnt ihr schon langsam erahnen, dass es hier nicht mit rechten Dingen zugeht. Die Tür lässt sich nicht auf herkömmliche Art und Weise öffnen, alle Fenster sind mit Brettern verriegelt und dennoch glaubt ihr, dass ihr hier nicht alleine seid. Trotz melodischer Klänge, die eine trügerische Sicherheit vorgaukeln sollen, schaut ihr euch ständig um, immer darauf gefasst, im nächsten Moment mit einem einäugigen Hornschwanzdämon kämpfen zu müssen. Doch ist Anna kein bisschen auf Kämpfen ausgelegt, sondern eher auf das Lösen von Rätseln mit gelegentlichen Schreckeinlagen.
Sherlock Holmes lässt grüßen
In jeder Ecke des zunächst überschaubar wirkenden Szenarios gibt es unzählige Dinge zu entdecken. Trotzdem bleibt der Weg in den nächsten Abschnitt verwehrt, solange ihr nicht entsprechende Rätsel gelöst und Schreckmomente heil überstanden habt. Ähnlich wie in dem derzeit gehypten Horrorspiel Slender müsst ihr in dunklen Räumen verschiedene Aufgaben lösen, um weiter im Spiel fortzuschreiten. Dabei tauchen plötzlich dunkle Gestalten aus dem Nichts auf, während sich die Spielfigur nicht mehr bewegen lässt. Fast schon klischeehaft kommen die Figuren näher und näher, je nachdem wie man sich in so einer Phase umsieht. Doch das Hauptaugenmerk von Anna liegt auf dem Lösen von Rätseln und dem Fortschreiten der Geschichte.
Leider wirken einige Rätsel ein wenig weit hergeholt und etwas schwer nachzuvollziehen.
Um die Ecke gedacht
Die Gegenstände, die sich direkt im Inventar befinden, helfen zwar dabei, die kommenden Rätsel zu lösen, doch sind die Menüführung und die Interaktion mit den Gegenständen etwas umständlich gelöst. So müsst ihr ein zu verwendendes Objekt im Inventar anklicken, „Benutzen“ auswählen und anschließend das Inventar wieder verlassen, um dann punktgenau den gewünschten Bereich auszuwählen.
Vom Aussehen her besitzt Anna eine große Ähnlichkeit mit Dear Esther, das besonders mit seiner Optik und musikalischen Klängen den Spieler in seinen Bann zieht. Ähnliches passiert euch trotz der etwas altbackenen Grafik auch hier, da der Sound einiges wettmacht. Dieser wird nicht inflationär, sondern eher sporadisch und sparsam eingesetzt, was die Abgeschiedenheit der Sägemühle unterstreicht. Ferner verpasst das Ganze dem Spiel einen leicht mysteriösen Touch.
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