Test - Ankh: Der Fluch des Skarabäenkönigs : Rätselkost mit Mumienfaktor
- DS(i)
Keine Frage: Der Erfolg des deutschen Adventures 'Ankh' aus dem Jahre 2005 hat einen maßgeblichen Anteil am neu entflammten Point&Click-Boom. Das erste Spiel der dreiteiligen PC-Reihe ist nach einigen Verschiebungen nun auf dem Nintendo DS erschienen. Ob für die Umsetzung ein Denkmal in Form einer prachtvollen Pyramide errichtet werden muss, verrät das Review.
Is it just a Fata Morgana?
Eine Pyramidengrabkammer eignet sich nicht unbedingt als Location für eine Party. Das muss auch der junge Tollpatsch Assil erkennen, als er vom mumifizierten Skarabäenkönig mit einem tödlichen Fluch belegt wird. Von nun an trägt er das Ankh, im weiteren Spiel lapidar als Flaschenöffner verhöhnt, durch die Gegend. Kein Geringerer als der schusselige Pharao, der es sich in seinem Palast gemütlich macht und nicht jeden hereinlässt, kann den Todesfluch aufheben. Aber wie soll Assil es nur in den streng bewachten Palast schaffen, wenn er schon nicht seinem eigenen Zimmer und dem aufgebrummten Hausarrest entkommt? Probleme über Probleme, die sich nur mit dem klassischen Point&Click-Gameplay inklusive lustiger Dialogoptionen lösen lassen.
In einer recht eigenwilligen Interpretation des alten Ägyptens scheucht ihr den frechen Assil (und später noch einen anderen spielbaren Charakter) entweder per Touchpen oder Steuerkreuz in fünf Kapiteln durch die Straßen Kairos, durch Basare, Pyramiden, Paläste, Wüsten und Gebäude, immer mit einer gewissen Bewegungsfreiheit. Bei 'Ankh' handelt es sich um ein Abenteuerspiel der lustigen Sorte in einem unverbrauchten Szenario, was einfallsreiche Ideen und Wortspiele à la "Kamel-O-Wash", eine Waschstraße für Kamele, ermöglicht.
Die Rätsel sind dabei besonders zu Beginn logisch aufgebaut, der Schwierigkeitsgrad - und damit der Einsatz von Hirnschmalz - steigt stetig, ohne jedoch unfair und vollkommen unlogisch zu wirken. Wer trotzdem Hilfe benötigt, der schaut sich unsere exklusive Komplettlösung an, es ist schließlich noch kein Rätselmeister vom Himmel gefallen. Kenner der PC-Version werden diese sicherlich nicht in Anspruch nehmen, schließlich handelt es sich hierbei um eine punktgenaue Umsetzung eben jener ohne jegliche Neuerungen.
Das funktioniert so nicht
Passend zur Überschrift funktioniert leider nicht alles in 'Ankh'. Der Titel präsentiert sich mit einer enorm abgespeckten 3D-Grafik, die derart detailarm ist, dass sich viele wichtige Gegenstände schlicht und ergreifend unmöglich erkennen lassen. So werdet ihr sicherlich schon Probleme haben, aus dem Anfangsraum zu entkommen. Obendrein zickt die Steuerung schon mal rum, was für ein Spiel dieses Genres natürlich alles andere als von Vorteil ist. Alleine für das Herausnehmen eines Kleidungsstückes aus einem Schrank benötigte der Schreiber dieser Zeilen fünf Anläufe. Dabei läuft man natürlich immer wieder Gefahr, wichtige Gegenstände zu verpassen, weil sie sich beim ersten Mal einfach nicht aufnehmen lassen. Das Inventar wird euch permanent im oberen Teil des Touchscreens angezeigt, wobei der selektierte Gegenstand im oberen Bildschirm größer erscheint. Zudem befinden sich auf dem Touchscreen noch vier wichtige Symbole für Betrachten, Nehmen, Benutzen und Reden.
Die humorvollen Dialoge zeigen den Gesprächspartner im oberen Bildschirm, während ihr auf dem Touchscreen unter den verschiedenen Dialogmöglichkeiten auswählen dürft. Erwähnenswert ist noch, dass das Spiel vollständig vertont wurde, zudem mit berühmten deutschen Synchronstimmen wie beispielsweise denen von Ben Stiller, John Cleese und Renée Zellweger. Wie in der PC-Version also, aus der ebenfalls die Soundkulisse sowie der Soundtrack entnommen wurden. Was sich theoretisch nach einer fantastischen Soundwertung anhört, schwächelt in der Praxis jedoch ein wenig. Die Stimmen hören sich nicht immer klar an und die Musik übertönt des Öfteren die Sprecher einfach. Glücklicherweise lässt sich dies in den Lautstärkeoptionen auf ein erträgliches Maß regeln.
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