Test - Angry Birds Trilogy : Nimmersatte Wutvögel
- PS3
- X360
Der Siegeszug von Angry Birds ist gigantisch. Als der erste Teil im Dezember 2009 für das iPhone erschien, rechneten wahrscheinlich nicht einmal die Entwickler von Rovio selbst mit dem Erfolg. Drei Jahre später ist aus dem simplen, süchtig machenden Spiel eine Gelddruckmaschine geworden, die so ziemlich jede Plattform im Sturm erobert hat. Jede? Nein, denn bisher gab es keine Möglichkeit, die Riesenschleuder auf den Konsolen auszupacken. Dank Activision ändert sich das.
Für die zwei, drei Menschen auf der Erde, die bislang noch nichts vom Phänomen Angry Birds gehört haben, sei an dieser Stelle kurz das Spielprinzip erläutert: Grüne Schweine klauen die Eier bunter Vögel, die nun das Kriegsbeil, beziehungsweise die Kriegsschleuder auspacken, um es den Säugetieren heimzuzahlen. Die unterschiedlich gestalteten Flattermänner haben verschiedene Fähigkeiten, die in den zahlreichen Schauplätzen taktisch eingesetzt werden müssen. Je höher der Punktestand, desto besser die anschließende Bewertung.
Angry Birds funktioniert auch auf der Konsole, keine Frage. Schnell stellt sich der Ehrgeiz ein, in jedem Level die meisten Punkte zu kassieren, eine bessere Bewertung zu bekommen oder mit möglichst wenig Versuchen die Schweine auszulöschen. Leider umfasst die Trilogie nicht das jüngst veröffentlichte Angry Birds Space. Stattdessen müsst ihr euch mit dem Klassiker Angry Birds, Angry Birds Season und Angry Birds Rio zufriedengeben. Schade, denn bei einer Box-Version kann man erwarten, dass jeder Teil berücksichtigt wird.
Unter Körpereinsatz Federn lassen
Außerdem fehlen die Power-ups, die im letzten Update der klassischen Version eingeführt wurden. Ihr könnt also nicht auf die King Slings, Birdquakes, Super Seeds und Sling Scopes zurückgreifen. Dafür gibt es den Mighty Eagle, der nach drei Fehlversuchen seine Hilfe anbietet, um Frustmomente zu unterbinden. Die drei Teile bieten ausreichend Aufgaben. Zusätzlich gibt es 19 brandneue Abschnitte, Achievements sowie Trophäen und Ranglisten. Etwas mehr Inhalt hätte trotzdem nicht geschadet, zum Beispiel in Form eines Leveleditors.
Auf Smartphones wird fleißig mit dem Zeigefinger auf dem Bildschirm gewischt. Auf den Konsolen greift ihr nicht zwangsläufig zum Controller, auch wenn die Steuerung gut funktioniert. Mit PlayStation Move und Kinect könnt ihr Angry Birds Trilogy ebenfalls bedienen. Beide Steuerungsarten funktionieren, fühlen sich aber ein wenig aufgezwungen an. Gerade auf der Xbox 360 vermisst man das intuitive Gefühl, das man bei den Smartphones hat. Stattdessen zieht ihr die Schleuder mit der linken Hand und gebt den Feuerbefehl mit der anderen. Die Fähigkeiten der jeweiligen Piepmätze aktiviert ihr durch das Runterziehen der rechten Hand.
Mit Samthandschuhen angefasst
Die Angry Birds Trilogy gibt sich auch grafisch traditionell. Die Auflösung wurde für die Fernsehgeräte angepasst, im Hintergrund bewegt sich nun ein bisschen was und die Zwischensequenzen wurden dezent aufgewertet. Genauso bei der Akustik: Die Musik dudelt glücklich vor sich hin und serviert euch Ohrwürmer, die Vögel zwitschern beim Katapultieren in die Luft weiterhin ihren markanten Kampfschrei in Richtung der Frontschweine. Andererseits: Was darf man schon groß von einer Umsetzung einer Smartphone-App erwarten? Für 30 Euro eigentlich schon ein bisschen mehr.
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