Preview - Age of Wonders 3 : Komplexer Rundenstrategienachfolger
- PC
Das Genre der rundenbasierten Fantasy-Strategiespiele führt ein Nischendasein, erhält aber Anfang 2014 mit Age of Wonders 3 prominente Verstärkung. Immerhin reichen die Wurzeln der Serie bis ins Jahr 2000 zurück. Fans komplexer Knobelschlachten mussten sich über zehn Jahre gedulden, bis der niederländische Entwickler Triumph Studios die Lizenz dem Publisher 2K Games abknöpfen konnte. Nun ist der Weg für Teil drei geebnet. Wir konnten uns die lang ersehnte Fortsetzung auf der gamescom anschauen.
Trotz der zehnjährigen Serienpause hat sich nichts am grundlegenden Spielkonzept geändert. Ihr regiert zu Beginn ein kleines Städtchen, das ihr im Laufe des Abenteuers zum imposanten Fantasy-Reich ausbaut. Dazu errichtet ihr Gebäude, gründet Provinzen und entsendet Armeen ins umliegende Grenzland, um euch in strategischen Schlachten Feindgebiete unter den Nagel zu reißen.
Das Ganze spielt sich wie eine Mischung aus Heroes of Might & Magic und Civilization, aufgepeppt mit klassischen Rollenspiel-Elementen. Während Veteranen bevorzugt im Mehrspielermodus für bis zu acht Teilnehmer um das letzte Fleckchen Land ringen dürften, sorgt der Szenariomodus mit zufallsgenerierten Karten für die gewisse Soloherausforderung. Aber auch Anfänger sollen nicht außen vor bleiben, sie lernen in der zweigeteilten Kampagne die beiden Parteien der Hochelfen und Menschen kennen.
Umfangreiche Völkerindividualisierung
Im Mehrspielerbereich sowie in den Szenarios müsst ihr euch zuerst einen Charakter erstellen. Dabei habt ihr die Wahl zwischen sechs verschiedenen Rassen, die jeweils über verschiedene Eigenschaften verfügen. So ergattern Zwerge etwa auf Minenfeldern des eigenen Reiches mehr Ressourcen. Viel wichtiger als die Rasse ist jedoch die Wahl der Klasse eures Helden, da diese die wesentliche Spielweise festlegt.
In unserer Demo hatte der Zwerg Gustav das Sagen. Er greift als Dreadnought vor allem auf technische Konstruktionen zurück und befehligt neben Musketieren, Flammenpanzern und Ingenieuren dick gepanzerte Schlachtschiffe. Die Kämpfe finden auf schicken 3-D-Schlachtfeldern mit teils enormer Sichtweite statt. Als die Entwickler während der Präsentation eine feindliche Festung aushoben, konnten wir uns nicht entscheiden, ob wir die knalligen Kampfeffekte oder lieber die detaillierten Hintergrundkulissen bestaunen sollten.
Die Umgebungen spielen in den rundenbasierten Hexfeldschlachten eine wichtige Rolle, denn Hindernisse wie Felsbrocken und Erhebungen müsst ihr tatsächlich umgehen - oder mit einem Erdbebenzauber zerstören. Weil zudem Holzbarrikaden und Mauern flott im Feindfeuer zerbröseln, kann man sich zu keiner Zeit in Sicherheit wähnen. Überhaupt sollen die Scharmützel sehr fordernd ausfallen: Wer nicht ständig ein Auge auf seine Krieger wirft, Boni und Statuseffekte im Blick behält und dem Feind mit seinen Zaubern Paroli bietet, beißt auf Granit. Doch die Mühe lohnt sich, für erfolgreiche Siegeszüge hagelt es nämlich Erfahrungspunkte und allerhand Ausrüstungsgegenstände; die Hatz nach magischem Kram treibt den Motivationsmotor an.
Ohne Waffen zum Sieg
Trefft ihr auf andere Völker, müsst ihr übrigens nicht zwangsweise die Klingen wetzen, auch diplomatische Bündnisse sind möglich. Dessen ungeachtet gilt es, im Spielverlauf allerhand genretypische Quests zu erledigen. Auf diese Weise ist es zum Beispiel möglich, die Gunst eines Nachbarvolkes für sich zu gewinnen, um später auf dessen Einheiten zurückgreifen zu können. Wir durften zwar selbst noch nicht Hand an die Maus anlegen, sind uns aber sicher, dass Fans ein wahres Komplexitätsmonster ins Haus steht, das die Tugenden der Vorgänger vereint und grafisch einen großen Sprung nach vorne macht. Ob das Mammutprojekt gelingt, erfahren wir voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres, wenn Age of Wonders 3 erscheint.
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