Test - Age of Alexander : Lahme Geschichtsstunde
- PC
Alexander der Große war einer der erfolgreichsten Feldherren, besessen von Machthunger und der Idee, die ganze Welt zu unterwerfen. Alexander wurde nur 33 Jahre alt, für sein Unterfangen reichte diese kurze Zeit trotzdem aus. Age of Alexander lässt uns die Geschichte des Feldherrn nachspielen. Episch, bedeutungsvoll und spannend ist das aber nicht. Stattdessen wollen euch die Entwickler von Ancient Wars: Sparta dasselbe Spielprinzip noch mal in Grün auftischen.
Wer aber erwartet, die Entwickler hätten aus den Fehlern des Vorgängers gelernt oder Neuerungen eingebaut, irrt gewaltig. Nur der Basisbau wurde etwas entschärft, ihr müsst euch lediglich um drei Ressourcen kümmern: Gold, Erz und Wohnräume. Vor Gold- und Erzvorkommen werden einfach Minen gebaut, den Rest übernehmen Packesel. Das Einheitenlimit erhöht ihr, indem ihr Dörfer erobert und unter eure Kontrolle bringt. Nach einem kurzen Geplänkel mit der örtlichen Wache gehören die lieblos zusammengeschusterten Gebäudeansammlungen dann euch.
Neue Krieger rüstet ihr in Kasernen aus. Wie auch in Ancient Wars: Sparta ist hier die Besonderheit, dass ihr auf dem Schlachtfeld herumliegende Waffen einsammeln und damit die Soldaten ausrüsten könnt. Leider liegt nach den wenig spannenden Kämpfen die meiste Zeit dasselbe Zeug auf dem Boden rum. Immerhin gibt es immer wieder Nebenquests, die euren Pferdestall füllen - somit könnt ihr die Krieger auch hoch zu Ross in die Schlacht ziehen lassen. Das bringt dann ein paar Lebenspunkte mehr, und die sind die wichtigste Währung.
Taktische Kämpfe werden in Age of Alexander nämlich nicht geboten, stattdessen schaut ihr zu, wie sich eure nie sonderlich große Armee in den Kampf wirft, und wartet auf den Ausgang der Schlacht. Die Helden können dabei nur bedingt den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen. Vor allem in der Kampagne, in der Alexander und Co. nicht sterben dürfen, lässt man seine Schützlinge eher im Hintergrund agieren - die Vorteile der Spezialfähigkeiten sind es nicht wert, ein Scheitern der Mission zu riskieren.
Apropos Missionen: Der Feldzug von Alexander gestaltet sich alles andere als spannend. Die zentralen Schlachten spielt ihr zwar nach, episch wirkt das aber zu keiner Zeit - unter anderem, weil sich viel zu wenige Einheiten auf dem Bildschirm tummeln. Die meiste Zeit verbringt ihr leider auf Nebenschauplätzen, auch das nagt an der Motivation. Die völlig veraltete Grafik-Engine, der belanglose Soundtrack und die übermotivierten Sprecher tragen ein Übriges zu einem Echtzeitstrategiespiel bei, das im Gegensatz zu Alexander schnell in Vergessenheit geraten wird.
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